Das NADA-Protokoll
Die Ohrakupunktur nach dem NADA-Protokoll ist eine standardisierte Behandlung, die ursprünglich in den 1970er Jahren in einer New Yorker Klinik für Suchtmittelentzug entwickelt wurde.
Die Behandlung wurde nicht nur zur Linderung der Entzugssymptome eingesetzt, sondern auch um die Rückfallquote zu senken.
Es zeigte sich, da die Wirkung der Punkte Symptom unspezifisch war, das diese nicht nur bei verschiedenen Suchterkrankungen sehr wirksam war, sondern auch bei psychosomatischen Krankheitsbildern.
Heute wird die Methode, bei der keine medizinischen Kontraindikationen bekannt sind, weltweit genutzt und wird in vielen ambulanten und stationären Einrichtungen eingesetzt.
Die Wirkung
Durch das Einstechen der feiner Nadeln, werden körpereigene Stoffe wie z.B. Serotonin, Endorphine und Dopamin freigesetzt. Diese beeinflussen das vegetative Nervensystem das zum Beispiel den Herzschlag, die Atmung, die Verdauung und den Stoffwechsel steuert.
Die Ohrakupunktur wirkt regulierend auf Körper und Psyche. Sie stabilisiert und vermindert Ängstlichkeit. Sie reduziert psychischen Stress, Unruhe und inneres Spannung. Die Akupunktur fördert innere Ruhe und verbessert so die Konzentration und den Schlaf.
Sie öffnet den Zugang zu einem positiven Erleben der eigenen Gefühle und kann so psychotherapeutischen Maßnahmen unterstützen.
In Bezug von Entzugssymptomen lindert sie zusätzlich das Suchtverlangen.
Der Ablauf und die Dauer
Bei der Behandlung werden feine Nadeln an fünf bestimmte Punkte in beiden Ohren gesetzt. Die Nadeln verbleiben ca. 30 Min. in den Ohren bevor sie gezogen werden. Ergänzend können noch kleine Magnetkügelchen, die bis zur nächsten Behandlung am Ohr verbleiben, eingesetzt werden.
Die Häufigkeit richtet sich nach Intensität der Symptome. Je akuter, desto öfter. Bei akuten Beschwerden kann täglich akupunktiert werden. Zur Stabilisierung kann die Behandlung ein- bis mehrmals pro Woche durchgeführt werden, bis das Gefühl vorhanden ist, auch ohne die unterstützende Akupunktur auszukommen. Wichtig ist die Regelmäßigkeit der Akupunktur.
Für wen ist die Akupunktur geeignet?
Die NADA Ohrakupunktur wird bei der Behandlung von Suchtproblematiken angewendet. Bei psychischen Beschwerdebildern wie zum Beispiel Depression, Ängste, Trauma oder bei Burnout gefährdete Menschen.
Sie dient zur Unterstützung während einer psychotherapeutischen Behandlung und kann zur Symptomlinderung bei medikamentösen Nebenwirkungen eingesetzt werden.
Eine Möglichkeit zur Raucherentwöhnung
Das NADA-Protokoll wird auch zur Raucherentwöhnung angewendet.
Dabei wird das Verlangen nach Zigaretten deutlich gemildert und die Patienten fühlen sich ausgeglichener. Auch eine Verlagerung zum Essen findet seltener statt.
Wichtig ist, das der Entschluss mit dem Rauchen aufzuhören, gefasst wurde.
In der Regel braucht es 6-10 Behandlungen, bis das Gefühl vorhanden ist, auch ohne die unterstützende Akupunktur, rauchfrei zu bleiben.
Die traditionelle Chinesische Medizin im NADA-Protokoll
Die Punktauswahl wurde nach den Prinzipien der Chinesischen Medizin getroffen.

Jeder Punkt entspricht einer der 5 Wandlungsphasen.
Diese beschreiben die dynamischen Prozesse in der Natur und im menschlichen Körper.
Jede Wandlungsphase ist mit einem bestimmten Organ, mit Fähigkeiten und bestimmten Emotionen verbunden und hat ihre eigenen psychosomatischen Wirkungen.
Die Leber
hat die Fähigkeit neue Ideen zu entwickeln, zu planen und sich durchzusetzen. Dazu benötigt es Entschlossenheit und Flexibilität.
Das Herz
ist verbunden mit Freude und Kommunikation mit dem Äußeren und sich selbst. Ein ausgeglichenes Herz zeigt sich in Herzlichkeit und Lebensfreude. Ungleichgewicht kann sich in Unruhe, geistiger Verwirrung und Überdrehtheit zeigen.
Die Milz
ist aus chinesischer Sichtweise unser Verdauungsorgan. Sie verdaut nicht nur Speisen, sondern auch unsere Lebenseindrücke. Bei Balance unterstützt sie das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Bei Ungleichgewicht können Sorgen, Grübelei oder Überforderung auftreten.
Die Lunge
ist nicht nur für die Atmung zuständig, sondern auch für Trauer, Akzeptanz und dem Loslassen. Eine gestärkte Lunge ermöglicht es uns etwas hinter uns zu lassen und mit etwas Neuem anzufangen. Bei Ungleichgewicht können Gefühle von Traurigkeit, Rückzug oder Angst entstehen.
Die Niere
steht für Ruhe, innere Stärke und Willenskraft. Traumatisierende Erlebnisse schwächen die Niere, was sich in Ängsten und Unsicherheit zeigen kann.
Diese fünf Phasen sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Ein Gleichgewicht in den Wandlungsphasen trägt zu einem gesunden, harmonischen Leben bei.